Das war unser November

Ganz viele BloggerInnen in "meinem" Internet schreiben den Monatsrückblick. Obwohl ich keine Fotos dazu habe - weil Kommunikation zwischen Handy und Computer nicht so gut funktioniert und Fotografieren in meinem Alltag eigentlich nicht so üblich ist -, versuche ich es jetzt mal. Vielleicht wird es hier dann ja auch sonst mehr geschrieben.

Ich habe endlich Möhren aus der Erde gezogen. Dieses Jahr sahen meine Möhrenbeete aus, als ob sie einem Zeichentrick-Hasen gehören. Es ragten dicke orangefarbenen Enden aus der Erde, das habe ich bisher nie in meinem Garten gesehen. Daher haben wir ziemlich viel Möhren gegessen, sowohl in Suppen auch als Beilage. Möhrenkuchen ist nicht so unser Ding, obwohl ich es ja auch zur Abwechslung backen könnte...

Der Mittlere hat Theater besucht. 7c un 7b sind gegangen, aber damit alle Sitze im Bus voll sind, hat die Klassenleiterin der 7b, die auch die Estnischlehrerin des Mittleren und des Ältesten ist, ihnen angeboten, ob sie vielleicht mitgehen möchten. Es fand nämlich in der kleinen schönen Stadt Viljandi statt, das so um 90 Km weiter weg liegt, daher die Transpostkosten. Bei jedem Klassenausflug sind die Fahrtkosten die schlimmsten, nur wenn Übernachtung geplant wird (kommt selten vor), kostet die Jugendherberge mehr.

Es gab Distanzschule und Isolation. In der Musikschule, wo auch mehrere unsere Schüler hingehen, gab es Coronafälle. Zwei kleine Mädchen aus unserer Schule wurden auch positiv getestet, deswegen wurden ihre Klassen sofort auf Distanzsunterricht geschickt und auch alle LehreInnen, die mit ihnen Kontakt hatten... ich darunter. Und da mehr als 10 LehrerInnen sowieso zu Hause sein mussten, hatten die Kinder auch Distanzunterricht, bis das Gesundheitsamt uns alle Wieder in die Schule liess. Es dauerte zwar weniger als eine Woche, war totzdem ärgerlich. Der Jüngste war am meisten empört, denn er liebt seine Schule am meisten. 

Eine Maus hatte fleissig im Motor von meinem Corsa genagt (wir haben hier keine Marder und es hätte auch nichts grösseres sein können als Maus). Die Bremsen funktionierten nur sehr mühsam. Nachdem es repariet wurde... kam die Maus zuürck. An derselben Stelle, diese Leitung hat der Maus wohl sehr gut geschmeckt. Dann wurde da irgendeine Drahthülle gemacht, damit die Maus sich was anderes zum Nagen sucht. Wir hoffen...

Bogenschiessen-Wettkampf, das eigentlich im März hätte stattfinden sollen, wurde in November gehalten. Beide Jungs sind Zweite gekommen. Schön.

Unsere alte Spülmaschine ist verstorben. Jetzt habe ich eine neue, die heisst Miele. :) Vor 28 Jahren habe ich zum ersten Mal erfahren, dass Miele haushaltsgeräte sehr gut sein sollen. Jetzt endlich habe ich meine erste Miele. Gefühlt passt dort doppelt so viel rein als in ihre Vorgänger, obwohl die Aussenmasse dieselben sind. Hoffentlich hält es lange, denn sonst wäre es nicht vernünftig gewesen. 

Der Älteste hat eine Blutuntersuchung gehabt. Anämie wie aus dem Buch. Also wird hier jetzt viel Fleisch gegessen und Eisentabletten muss er auch nehmen. Vielleicht hilft es was. 

Seit etwa zwei Wochen haben auch wir hier Maskenpflicht. Ich hassehassehasse Masken. Die selbstgenähten funktionieren bei mir nicht, wir benutzen im Moment die blauen Einwegmasken... aber wir gehen so selten einkaufen wie möglich, und ÖPNV benutzen wir auch kaum. Denn ohne Maske irgendwohin zu gehen ist nicht nett (übrigens ist unser Maskenpflicht kein Muss, sondern eine dringende Empfehlung), aber mit Maske ist es eklig... also versuchen wir, die öffentlichen Räume zu vermeiden. In den Schulen darf man Maske tragen, muss man aber nicht... also atmen wir dort frei. Als lebenslange Asthmatikerin kann ich gar nicht verstehen, wie manche Menschen sagen, er werde ihnen nicht total umbequem mit Maske. Ich habe kein Atemnot, aber es ist mir doch schwierig damit. Und wie ich es mir unter den Brillenrahmen klemmen muss, sodass die Brillengläser nicht neblig werden, muss noch geübt werden. In unseren Medien werden Masken als Wundermittel gegen Corona beschrieben... aber eigentlich sind sie ja nur ein Mittel unter Vielen. Ich glaube mehr an Abstand und Kontakte reduzieren.

Und hierzulande ist Corona sehr stark mit Regionen verbunden. In Tallinn und Ida-Viru ist es am Schlimmsten, aber die Situation bei uns in Tartumaa ist auch nicht so unbedingt schön. In Estland werden die Statistiken auf die letzten 14 Tage gemacht, im Moment sind es 744 in Ida-Viru, 389 in Tallinn und 241 in Tartumaa. Und im Sommer haben wir uns wegen 8,4 Sorgen gemacht...

Heute Nacht hat es geschneit. Nicht viel, aber es ist jetzt 11 Uhr Vormittags (und ich habe heute schon ein paar Stunden gearbeitet, danke für die Nachfrage) und die Novembersonne hat es noch nicht schmelzen können. Novembersonne ist aber immer schön, denn oft wird es hier von November bis Januar gar nicht richtig hell.