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Showing posts from February, 2021

Leben mit der Corona-Schlinge

Gestern sass unsere Regierung mal wieder zusammen. Tja, es geht schlecht mit Corona, es kommen über 1000 Neuinfizierte am Tag dazu, in einer Kleinstadt bei Tallinn ist Inzidenz der letzten 14 Tage 3200, in ganzem Land durchschnittlich über 800... Machen wir die Schulen halb zu und verbieten wir Theater und Konzerte, aber lassen wir die Einkaufszentren doch auf. Restaurants müssen um 18 Uhr schliessen. Und keine Firma muss Homeoffice machen, wenn sie es nicht will. Ja, und in den Geschäften muss man kontrollieren, ob Leute schön Masken tragen. Wahrscheinlich darf man ab März auch wieder nicht mehr in die Kirche. :( Und letzten Frühling wurde uns alles verboten, weil wir am schlimmsten Tag 134 Neu-Infizierte hatten. Schulen waren zu, man konnte den Kindern keine Schuhe kaufen, weil die Geschäfte zu waren... Reisen durfte man nicht, nichts, nicht, nichts. Lächerlich, das Ganze.  Jetzt kennen auch wir Leute, die bestätigt Corona hatten. Eine Kollegin war wirklich im Krankenhaus, aber es ge

Nur damit Sie es wissen

 Es tut mir aufrecht leid, aber ich habe mich beschlossen, keine Schneefotos mehr zu "liken". Ich verstehe wohl, dass es in vielen Orten in Europa dieses Jahr ungewöhnlich winterlich gewesen ist und dass es für viele vielleicht das erste Mal ist, im eigenen Garten Schneepracht zu erleben... aber wir hatten vor drei Tagen -27'C. UND wir haben ganz viel Schnee.  Im Moment bin ich wie ein kleines Kind vor Weihnachten, denn morgen soll es in die wärmere Richtung gehen. Nächste Woche an manchen Tagen sogar bis +4'C! Ich freue mich auf Schneematsch, auf rote Weidenrinde, auf Vogelgesang und auf Schlamm. Ja, man kann sich riesig auf schlammige Fussabdrücke auf dem Flurboden freuen! Besonders, wenn man es leid ist, ständig zu zittern. Im traditionellen estnischen Februar ist es schon ein Segen, wenn es in der Nacht wärmer als -10'C ist .  Wenn aber noch jemand Schneebilder nicht mehr sehen kann dann kann ich wirklich das Spiel geoguessr.com empfehlen. Dort ist immer Somme

Montag, am Morgen

 Oder "wie es mir heute geht". Zwischen Ofen Heizen und Kotkontrolle. Nach einem wunderbaren Wochenende mit Temperaturen bis -2'C, die sich fast wie Hochsommer anfühlten, sind wir heute Morgen wieder bei -13'C. Es soll bis Dienstag Abend noch sehr gut werden, dann aber wieder für ein paar Tage bis -25'C runter... Seufz.  Wir durften bis 7.30 schlafen, denn Der Mann hat heute keinen Unterricht. Die dritte Schulstufe (7.-9. Klassen) ist bei uns heute auf Distanz, weil ein Siebtklässler mit leichtem Schnupfen letzte Woche 4 Tage in der Schule war und am Freitag als Coronapositiv getestet wurde. Mehrere Lehrer und Lehrerinnen gelten dadurch als Nahkontakte und müssen zu Hause bleiben. Der Mann nicht, aber er hat für seine Schüler auch Distanzunterricht gemacht - sonst hätte es mit Stundenplan-Puzzle gar nicht geklappt. Auch unsere Grossen schlafen noch, denn Videounterricht machen nur wenige Lehrer. Und an den meisten Tagen können sie doch in die Schule.  Morgenroutin

12 Bilder am 12. Februar. Schnee-Edition

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 Es ist kalt, kalt, kalt in Estland und fast überall in "meinem" Internet. Als lebenslange Winterhasserin habe ich bis jetzt keine Schneebilder gemacht. Ästetisch ist Schnee ja sehr schön, aber ich sehe es am liebsten in Weihnachtsfilmen. Nicht bei uns zu Hause. Und gar nicht, wenn es dazu -24'C gibt und Monsieur Picasso nachts um 4 Uhr eine kleine Aufwärmung braucht (Wecker piepst, Bademantel an, schnell durch das kühle Haus gerannt, zitternd in die klirrende Kälte und Dunkelheit draussen, Motor an, zurück ins Bett... und 10 Minuten später macht Der Mann dasselbe, nur mit Motor aus... oder geht er zuerst, dann ich), damit man um 7.30 Richtung Schule und Arbeit losfahren kann. Er ist halt ein Franzose, die haben ihre Tücken. So lange und so extrem kommt es aber selten vor. Heute Nacht hatten wir nur -14,5'C, durchgeschlafen! Dann ist dieses Fotoprojekt genau richtig, es wird bewiesen, dass auch wir Schnee haben. Und hoffentlich gibt es dann im März Bilder von Schneeg

5. Februar

  Frau Brüllen fragt heute wieder, was man überall so macht an diesem Tag. Um 6.30 piepst es. Ich stehe kurz danach auf. Erstmal heisses Wasser durch Küchenabfluss laufen lassen - es ist fast zugefroren (Befestigung defekt, dadurch Rohr krumm, kann erst im Frühling repariert werden, alles draussen). Draussen sind -17'C.  Kaffee. Kinder. Mann. Feuer im Herd, damit es etwas wärmer wird.  Der Jüngste hat heute Distanzunterricht, weil von seinen 6 Lehrerinnen 4 in Quarantäne sein müssen - es gab letzte Woche einen Coronafall in 6b, die auch von dieselben LehrerInnen unterrichtet wird. Ab Montag können sie übrigens alle wieder zurück, denn offensichtlich hat sich keiner angesteckt. 4 Tage lang konnte die Schulleitung Ersatzlehrer finden, aber Stundenplan für Freitag war wohl viel zu schlimm. Uns passt es gut, denn der Jüngste wird dann Öfen heizen und Wasserhahn ab und zu aufdrehen. Der Mann geht raus. Monsieur Picasso mag nicht, als gebürtiger Franzose, seine ersten Jahre in mildem K