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 Es ist wieder der Fünfte. Frau Brüllen fragt, was man so den ganzen Tag lang macht. 

Ich wache um 6.45 auf. Es wäre ja gar nicht so schlimm, wenn es keine Weihnachtsferien wären... und wenn der Wecker nicht erst in einer Dreiviertelstunde klingeln würde - Der Mann muss zur Arbeit und ich stehe immer mit ihm auf. Weil ich es so will.

Ein Nickerchen kommt nicht mehr, ich bleibe trotzdem liegen, bis mein Handy piepst. Es sind -3'C draussen und es gibt auch Schnee. Drinnen sind es (am Küchenfenster gemessen, dort ist es kalt) 15,7'C. Nich schlecht für Januar. Ich mache Kaffee und damit es drinnen gemütlich bleibt, Feuer im Herd. Und in kleinem Eisenofen im Flur. Die wärmen nämlich deutlich schneller als grosse Öfen. Auf dem Wohnzimmerteppich liegt eine Maus, die wohl mausetot ist. Wer von den Katzen sich darum gekümmert hat, weiss ich nicht, aber es ist schön sauber, nicht halb gefressen, der Teppich bleibt sauber und es tropft auch kein Blut, wenn ich die Maus in die Toilette werfe. 

Im Kinderzimmer schläft der beste Freund des Jüngsten noch. Er muss aber aufstehen, denn nach zwei ereignisvolle Tage bei uns geht er heute nach Hause. Ich spreche ihn und den Jüngsten kurz an. Sowohl der hellblonde (Freund) als auch der dunkelhaarige (der Jüngste) Kopf nicken, Augen noch fest zu. 15 Minuten später wecke ich sie nochmal... dann kommen sie auch bald, beide noch völlig verschlafen.

Der Mann fährt mit dem Freund in die Stadt, der kleine Junge kann bei ihm bei der Arbeit (wo er übrigens zur Schule geht) warten, bis seine Mutter ihn abholt. Den Jüngsten schicke ich wieder ins Bett, er erscheint erst um 12 Uhr wieder. 

Ich hänge die Wäsche zum Trocknen und mache Feuer in den grossem Öfen. Dann mache ich einen Spitzenschal fertig, den ich für eine Kollegin gestrickt habe. 

Dann... surfe ich im Internet rum. Man darf ja träumen. Vom Urlaub am Mittelmeer zum Beispiel. Auf Airbnb gibt es ganz viele nette (bei so machen steht eine Palme vor dem Haus, das ist dann ein Bonus) und günstige Wohnungen, wenn wir nur wüssten, wann es wieder möglich wird...

Der Jüngste erscheint wieder. Dann auch der Älteste. Die jungen Katzen spielen - seit Vorweihnachtszeit haben wir auch die 4 Monate alte Freya im Haus, die mit der ein jahr älteren Millie schon sehr gern Fangen und Töten spielt. Irgendwann esse ich ein Käsebrot.

Um 15 Uhr setze ich Hefeteig in der Brotmaschine an. Ich will Apfelkuchen backen, so wie meine Oma es immer machte (Hefeteig auf den Blech, Apfelstücke drauf, dick mit Semmelbrösel-Zuckermischung abdecken, Butterstücke obendrauf verteilen, backen, fertig). 

Der Mittlere lässt sich auch blicken. Er macht sich zuerst einen Frühstückskaffee. Kind, ich fange jetzt an mit dem Abendessen... Der Mittlere verzieht sich in sein Zimmer mit seinem Kaffee und "Silmarillion".

Der Mann ruft an, er ist auf dem Rückweg. Ich koche Kürbissuppe, grob nach Jamie Oliver's Rezept. Dazu backe ich Tiefkühlbrötchen auf. Sofort nach den Brötchen kommt Apfelkuchen in den Backofen. Der Mann kommt an und hilft mir ein bisschen mit den Vorbereitungen. Der Mittlere bringt Müll raus. 

Wir essen. Dabei stellt jemand die Frage, wie alt ist Eiffelturm? Der Mann googelt. Dann ruft das Leihkind an. Der Älteste stellt ihn auf den Lautsprecher und die Jungs erzählen sich irgendwas über Computerspiele. Ich muss ihnen sagen, dass sie bitte ihre Suppe aufessen...

Um halb sieben machen die beiden Grossen sich den zweiten Kaffee des Tages. Ich bitte sie, dass sie auch mir eins machen. Ich kann nicht sagen, dass ich Kaffee aus dem Espressoautomaten so gern mag, aber es ist herrlich warm und hilft vielleicht gegen Einschlafen... Und dann schreibe ich das hier.  

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