Besser spät als nie... wir hatten Juli

 Es war heiss. Und regnerisch. Und kühl, aber nie kühl genug, um Das Haus zu heizen. Kommt nicht jedes Jah im Juli vor. 

Die Kinder hatten Besuch. Sie waren selbst Freunde besuchen. 

Es wurde gebaut und renoviert. 

Ich suchte nach Walderdbeeren, wurde fündig, aber hatte nie genug, um Marmelade zu kochen. Und Waldhimbeeren... gab es genug für ein paar Gläser. Schwarze Johannisbeeren haben wir Freunden abgegeben, rote kochte ich zu Saft. Und Stachelbeerensaft haben wir auch. 

Eines Tages waren wir unterwegs in die Stadt, dann an der Kreisel gerade vor der Stadt rannte ein graues Kügelchen über die Strasse. Der Mann hielt das Auto an. Die anderen hupten. Ich lief dem Kügelchen hinterher, konnte es dann doch irgendwann fangen... Kätzchen, niedlich, sehr nervös. 


Bein Tierarzt wurde festgestellt, es ist ein Junge und hat Hautpilz. Ich habe ihn Herbert getauft und jetzt wartet der Süsse irgendwo im Katzenheim auf Pilzbefreiung (soll 2 Monate dauern) und danach auf ein neues Zuhause. Wie der kleine Kater auf die Strasse gekommen ist, wissen wir nicht. Kein Mensch hat sich nach ihm erkundigt, es kann auch sein, dass er ausgesetzt wurde... 

Ich war auf dem Markt hier in der Nähe. War ein sehr sehr sehr guter Markt! Dann war ich auf einem anderen Markt... bäh. 

Der Jüngste hat seinen Geburtstag nachgefeiert. Nicht sehr viele Gäste. 

Wir waren alle bei der Gemeindefreizeit am See. Der Mittlere hatte sich schon vor anderthalb Monaten vorgenommen, einen Bogenschiessen-Workshop zu organisieren. Ausser Transport (weil er ja noch keinen Führerschein hat und das Bogenschiessen... dings riesig ist und in kein Familienwagen passt) hat er alles selbst gemacht und Unterricht auch super durchgeführt. Es war an einem Tag geplant... dann hat er es dreimal gemacht, weil es so populär war. 

Wie immer hatte Der Mann für die Gemeindefreizeit Unterkunft organisiert - wer mit wem ins Zimmer, wer wann kommt... Dann hatte eine ukrainische Dame (Alter 65+) was zu sagen: "Ich bin ein kranker Mensch, ich kann nicht in der Nähe von Kindern sein!" Tja, Familiencamp bedeutet, es sind auch Kinder da. Unter Flüchtlingen gibt es auch solche und solche...

Ich habe ganz viel Kram aus dem Stadthaus abgegeben. Es gibt dort noch immer zu viel Geschirr... aber früher gab es dreimal zuviel. 

Der Älteste ist eingestiegen - in die Hochschulen. Universität Tartu wollte ihn nicht, Landwirtschaftliche Uni aber und Flugakademie auch. Er musste dann wählen... er wird Flugzeugingenieur sein. Ist das toll!

Der Jüngste ging zur Jugendfreizeit der Gemeinde. Direkt von dort nahmen wir ihn mit... und fuhren auf Urlaub. Der Älteste hatte Hoffnung auf Arbeit (hat er nicht bekommen) und wollte zu Hause bleiben. Dann hatten wir eben einen Freund des Mittleren mit dabei. 

Es ging durch einen schlimmen Sturm in Litauen, über Nacht durch Polen bis zum Frühstück in einem tschechischen Cafe. Ercaffe Hranice ist zu empfehlen. Später hat Der Mann dem Monsieur Picasso neue Reifen gekauft (Via Baltica hat uns auch früher Reifen kaputt gemacht), ohne dass er und der Verkäufer eine gemeinsame Sprache gehabt hätten - aber Reifennummer und Euro-Abkürzung brauchen keine Sprache... Bei Wien hatten wir dem Jüngsten eine neue Handy gekauft, weil seins komplett kaputt war... und dann konnten wir endlich irgendwo in Obersteiermark erstmal zu Penny gehen, kochen und dann schlafen. 

Am nächsten Tag konnten wir Wörthersee sehen, Kinder hatten dort auch gebadet. Dann wollten wir uns den Tagliamento-Fluss ansehen, Fluss war aber nicht anwesend... Ist auch eine Erfahrung, auf dem Flussboden zu laufen und zu denken, dass es wahrscheinlich im März oder so voller Wasser ist. Dann hatten wir ganz viel Ärger mit AirBnB-Gastgebern, konnten schliesslich aber bei Omar bei Treviso landen. Perfekter Preis-Leistungsverhältnis, perfekte Lage, nur etwas unperfekt dunkel im Zimmer... weil das Wetter Fieber hatte und mit aufgemachten Luken wäre es noch viel heisser gewesen. Mit dem Jüngsten war ich spazieren. Die Nachbarshunde wollten bellen und hörten nicht auf "Piano, piano!" (mein Italienisch besteht aus Gerichtnamen und Musikwörter...). Der Jüngste sah Oleanderblüten und fragte, ob das jetzt Olliwander ist. 

Noch am nächsten Tag fuhren wir dann nach Venedig. War super einfach und irgendwie gab es sehr viele Touristen nur auf dem Platz von St. Markus. Das Wetter hatte wieder Fieber, wir konnten aber aus einem Trinkwasserbrunnen unsere Flaschen auffüllen (es musste sauber sein, ein Örtlicher trank daraus auch und keiner von uns hatte später Probleme...). Ich habe Algeneis gegessen (Spiruli-irgendwas?) und es war sehr schön. Am Nachmittag waren wir wieder zurück, haben gegessen und in Lido di Jesolo gebadet. Mittelmeer war so schön warm! 

Und so war Juli vorbei. unser Urlaub dauerte aber noch. August fing an mit noch mehr Mittelmeerbaden und Zikaden. 

Comments

  1. Auch hier werden zur Urlaubszeit viele Tiere ausgesetzt. Das Katzenhaus im Tierheim ist überbelegt. Katzen sind hier die häufigsten Haustiere. Glückwunsch zu den Bogenschieß-Workshops.

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