12 von 12, Corona-Edition

Es ist der 12. März, aber das Leben ist nicht mehr so, wie wir es noch vor ein paar Tagen vorstellten.

Zuerst wurde die Frankreichreise der Jungs in eine ungewisse Zukunft verschoben. Ob es völlig ausfällt, wissen wir noch nicht. Die Entscheidung der Stadtverwaltung, alle Schulreisen zu annullieren, kam am Dienstag aus heiterem Himmel. Bis dahin hiess es immer nur: "Wäscht euch die Hände, reist nicht nach Italien, sonst ist alles in Ordnung."

Dann hat es Informationen gegeben… und gegeben… und gegeben. Bis vor einer Stunde gesagt wurde, ab Montag sind die Schulen erstmal für zwei Wochen zu. Morgen gehen wir noch hin, dann wird geklärt, was wird. Im Moment haben wir in Estland übrigens 17 bestätigte Corona-Fälle, aber einige davon sind vor dem Krankwerden sehr sozial gewesen.

Die Nerven liegen dadurch blank, solche Ungewissheit habe ich nicht mehr erlebt… seit Sowjetunion auseinander gebrochen ist, in den Augusttagen. Aber ehrlich gesagt, dann war ich 16 und dachte mehr an meine Kleindung (selbstgenäht, denn die Läden waren leer) und einige Jungs. Keiner was es wert. Dann hatten wir auch keine sozialen Medien, nur Gerüchte.

Na ja, und auch wegen Corona gibt es heute nur 10 Bilder von mir, zwei davon gemogelt, weil nicht von heute. Schönere und wahrscheinlich nicht gemogelte Bilder kann man hier sehen.


Diese Tabletten gehören zur Zeit zu meinem Frühstück. Vitamin D wegen Sonnenmangel (müssen wir eigentlich alle von September bis April nehmen, aber ich bin faul) und Kalium-Magnesium für Herz und Muskeln im Allgemeinen. 

Bei der Arbeit. Wir warten schon sooooo lange auf eine Renovierung. 

Nicht schön, die Situation.

 
Stricken ist immer schön.

Warten, bis die Kinder von Bogenschiessen-Training kommen. Mürrisch, weil die Meisterschaften erstmal verschoben sind.
 Wenigstens blüht mein Ritterstern schön.
 Millie ist auch schön. Die Fliesen hat Der Mann übrigens vor zwei Wochen neu gelegt.

Und die Zwiebeln wissen, was im Frühling zu tun ist.





Die gemogelten Bilder: 
meine Mimi auf dem neuen Wohnzimmerteppich. Hätte ich ja generell auch heute machen können. Sie sieht immer gut aus. 


Das ist der Schalmuster, nach dem ich gerade einen neuen Schal stricke. Es wird schön. 


Nicht fotografiert: wie ich heute drei Stunden lang Kinder für mögliche Lernschwächen getestet habe. Normalerweise mache ich nicht mehr als zwei an einem Tag, dann habe ich genug Zeit, um alles zu analysieren, Eltern anzurufen und so. Heute wollte ich aber alles machen, was ich eigentlich in die nächste Woche geplant hatte, wer weiss, wann es wieder gemacht werden kann?

Auch nicht fotografiert: die entschiedene Hände. In der sechsten Klasse (Alter: 12-13 Jahre) blüht junge Liebe. Entweder war etwas ihnen persönlich passiert oder hatten sie sich Sorgen wegen Corona gemacht… oder noch weiteres, jedenfalls sahen sie kurz traurig aus, haben sich umarmt, dann weitergegangen. Ich sah gerade den Moment, als eine schlanke, langfingerige Jungenhand eine schlanke, langfingerige Mädchenhand gesucht und umschlungen hat. Entschlossen. Was auch immer passieren mag, heute sind sie zusammen dem Schiksal entgegengegangen. Junge Liebe kümmert sich nicht um Viren oder Klausuren. Vielleicht geht es ja noch gut.

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