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Showing posts from May, 2020

Was die Krise gewirkt hat

Letzte Woche habe ich gehört, wie jemand fragte: "Was für ein Jahr haben wir gerade?" Gemeint wurde die Nummer, 2020. Dieselbe Jemand etwa 15 Minuten später: "Wie heist mein Kind nochmal?" Sie wollte ihr Kind anrufen, konnte aber die Handynummer nicht finden… Kein Alzheimer, Qorontine.

Was ich an Esten gar nicht mag

Es ist nur fair, wenn ich nach dem Nicht-Verstehen-Post über Deutsche etwas Kritisches über meine Landsleute schreibe. Es gibt unter uns aber auch nette… hoffe ich. 1. Alkoholkonsum . Überall und immer muss Alkohol getrunken werden. Und falls jemand kein Alkohol trinkt, wird er dann lautstark beschämt und muss erklären, wieso nicht. "Aber diesen einen Schnaps darfst du doch!" Es geht oft nicht um Wein, sondern um Vodka. Und wisst Ihr, was besonders schlimm ist - ich kenne Frauen, die ihre alkoholsüchtige, misshandelnde Ehemänner verlassen haben, weil sie für ihre Töchter eine bessere Zukunft haben wollen… und diese Frauen sagen, dass es doch normal ist, wenn ein Mann sich ab und zu betrinkt. Da ist man schon gern unter den Baptisten in Estland, bei unserer Gemeinde herrscht nämlich Alkoholverbot. Ich koche oder backe nur ab und zu mit Wein oder Rum. 2. Angeberautos . Viele, viele Esten wohnen in einer schäbigen Wohnung, können dem Kind keine ordentliche Kleidung für die

12 Bilder am 12. Mai

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Heute mache ich wieder bei 12 von 12 mit. Es ist eigentlich ganz schön, die Motive zu suchen. Leider unscharf, aber das ist das Frühstück des Jüngsten. Weizenbrei mir Erdbeer-Rhabarber-Bananenmarmelade (von letztem Jahr) und Schlagsahne. Weizenbrei hatten wir alle, aber wenigstens ich und Der Mann ohne Sahne. Er aber dafür mit Butter und Salz (bäh!). Dann habe ich eine kleine Runde im Garten gemacht. Die frühern Narzissen blühen schön. In den Hochbeeten ist noch fast nichts los. Die Porreen rechts haben den Winter überlebt, da dachten wir, die können einfach bleiben. Der Jüngste hat seinen kleinen Garten erweitert. Letzte Woche haben Der Mann und der Jüngste uns "Blumentöpfe" neben die Treppe gestellt, gemacht aus einem alten hohlen Baum. Vor dem Videokonferenz habe ich Zeit, um einen Flickenteppich fertigzustellen. Videokonferenz. Der Schuldirektor hat was zu sagen.  Dann nähe ich endlich einen Spitzenschal zusammen. Es hat lange gewar

Die estnische Kekstorte

Ob es eine Torte ist oder eher Nachtisch, das kann jeder für sich selbst entscheiden. Wir nennen es aber Kekstorte. Das gehört zur estnischen Küche genauso wie Herring, Schweinebraten oder Kartoffeln. Also passt es vielleicht auch zur Nordischen Küche . Man nehme: rechteckige Kekse, 2-3 Packungen. Butterkekse von Leibnitz eignen sich gut - es ist keine Werbung, ich weiss einfach nicht, welche Firmen noch rechteckige Kekse machen! Die Kekse von Kalev oder Selga kriegen Sie ja in Deutschland nicht in jedem Supermarkt.  Quark. 800 Gramm oder so. Kann ruhig etwas mehr oder ein bisschen weniger sein. saure Sahne, falls Quark von der trockenen Sorte ist. Oder keine saure Sahne, falls Quark cremig ist. Zu hause habe ich selten cremigen Quark.  Zucker. Einige Suppenlöffel voll, aber auch das geht nach Geschmack. Die Kekse sind ja eh süss. Kaffee oder Saft, eine Tasse reicht.  Obst. Tiefkühlbeeren, Bananen, Pfirsiche - was gerade da ist. Oder Smarties. Oder Gummibärchen. Oder alles. 

Was ich an Deutschen nicht so gut verstehe (oder doch)

Vielleicht werde ich damit jetzt etwas unpopulär. Ist nicht schlimm. Meiner Erfahrung nach sind die Deutschen im Allgemeinen ja nett. Wenn ich kann, suche ich mir ja auch nur Leute aus, mit denen wir etwas Gemeinsames haben können, dann ist es einfacher. Und in den letzten Jahren sind unsere Kinder ja auch ziemlich niedlich gewesen, besonders, wenn sie auch selbst etwas auf Deutsch erzählen können. Aber. Es gibt trotzdem kulturelle oder sonstwoherkommende Unterschiede, die ich einfach nicht verstehe. Oder muss ich erstmal nachdenken und dann kann ich es schon verstehen (muss ich aber nicht unbedingt mögen oder mitmachen!). 1. Gartenzwerge . 2. Deko, Deko, Deko ! Zugegeben, es ist schon hübsch, wenn es irgendwo etwas Unpraktisches liegen hat (dent an die eigene Schafskollektion - Keramikschafe im Bad, Plüschschafe im Wohnzimmer…), aber es gibt ja in Deutschland Leute, die wechseln ihr Deko jeden Monat oder so. Ich finde schon, dass eine  Weihnachtstischdecke für mich Riesenaufw

WMDEDGT am 5. Mai

Am Fünften fragt Frau Brüllen , was man so den ganzen Tag lang macht. Auch wenn es Corona gibt. Ich habe schon wieder einen Alptraum, da wache ich früher auf als geplant. Um 8 Uhr bin ich schon in der Küche und mache ein Flickenteppich fertig - es müssen Fransen geknotet und Unebenheiten abgeschnitten werden. Dann hänge ich die Wäsche aus und koche Kaffee. Mittlerweile ist auch der Jüngste aufgestanden, er setzt sich ans Computer und schaut, was er heute für Schulaufgaben hat. Um 8.45 versuche ich, Den Mann zu wecken. Mit den grossen Jungs geht es eigentlich besser. Um 9.28 frage ich die Kinder, wo der Papa ist - der soll noch immer im Bett liegen. WAAAAAS? Zwei Minuten später ist mein einigermassen beleidigter Gatte in der Küche. Ich nehme eine Baldriantablette. Nach dem Frühstück gehe ich sofort hoch, auf dem Dachboden ist jetzt nämlich mein Webkammer. ich webe und bete und denke über unsere Ehe nach - ich will planen und Was Gemacht Kriegen, er lässt den Tag einfach auf sich z

Ein kleines Leuchten in der Dunkelheit

Ich habe in der letzten Zeit nicht so viel zu sagen. Es würde nur als Jammern rüberkommen. Corona-Krise passt mir überhaupt nicht, obwohl wir ja ein riesengrosses Haus haben, Internet einwandfrei funktioniert, es im Garten viel zu tun gibt und wir generell hier im Wald sehr viel Platz zum Spazierengehen haben. Es gibt aber nicht so Vieles, worauf ich mich freuen könnte, denn  unser Kalender ist leer. Doch gibt es heute ein kleines, klitzekleines Leuchten in der Dunkelheit. Gerade hat der Jüngste gesagt, dass er seit Mitte März nicht mehr in der Stadt war - die Schulen sind geschlossen und in die Kirche dürfen wir ja nicht -, als von der Bogenschiessen-Trainerin ein E-mail angetroffen ist. Ab Montag dürfen der Jüngste und der Mittlere wieder zum Bogenschiessen. In der freien Luft und nicht in grossen Gruppen, aber immerhin! Der Älteste war letztes Wochenende kurz bei einem Freund und der Mittlere ist gerade heute bei dem Leihkind, der im April ganze 2 Wochen bei uns wohnte. Sonst ab