WMDEDGT

Frau Brüllen fragt, was machen die Leute am 5. jeden Monat. Ich habe diese Tagebuch-Einträge immer gern gelesen... ob meiner für jemenden interessant ist... vielleicht. Kann ja sein.

Um 7 stehe ich auf. Kaffee. Ausnahmsweise frühstücken wir ohne Kinder. In der Schule gibt es heute akuten Lehrermangel - keine Ahnung, was passiert ist, aber es gibt einen "Wir lernen im Internet"-Tag. Der Älteste geht mit seiner Klasse ins Theater, die Jüngeren haben Sport, also kommen sie mit in die Stadt, aber sie werden bei der Oma essen.

Wir fahren in die Stadt, die Landstrasse is etwas vereist, aber nicht zu schlimm. Wir sehen 5-6 Rehe auf der Wiese.

Bei der Arbeit muss ich mit mehreren Lehrerinnen (es fehlen viele, aber nicht alle) sprechen, ein wahrscheinlich autistisches Kind  (er hat nächste Woche einen Termin beim Kinderpsychiater) beruhigen und etwas Papierkram erledigen. In der Schulkantine nehme ich Salat mit Feta, es ist lecker. Dann kommt eine Mutter mit ihrem Sohn - der junge Mann hat keine Lust zum Lernen. Das muss sich ändern! Facebook sagt mir, dass eine liebe Bekannte, Reisebloggerin Lena ein Buch geschrieben hat. Das will ich haben. Könnt ihr übrigens auch. :) Dann ruft eine Mutter an, sie kann heute doch nicht kommen, ihr kleines Kind ist krank. Wir machen einen weiteren Termin aus.

Um 14.15 fahre ich los, denn der Jüngste muss vom Bogenschiessen-Training ins Haus der Natur transportiert werden - Sport ist gut für alle Jungs, aber Natur ist seine Leidenschaft, leider liegen Sportclub und Naturhaus in unterschiedlichen Stadtteilen und wenn Bogenschiessen endet, fängt gerade die Zoologie-Unterricht an. Beamen kann der Jüngste sich nicht, also habe ich es mit meiner Chefin schon im September ausgemacht, dass ich Dienstags kurze Tage mache oder bei Bedarf nach Kindertaxi ins Schulhaus zurückkehre.

Der Älteste ruft an, er hat ein T-Shirt für Training vergessen. Kann ich mit dem netten Hemd zum Sport? Na ja, das Hemd wird es überleben, Hauptsache, die Trainerin erlaubt es.

Heute war auch der Mittlere in der frühesten Trainingstunde - es gab ja keine Schule. Er konnte aber in der Stadtbibliothek, wo er sein Internet-Lernen machen musste, nicht alles machen. Ich erzähle ihm, was er noch versuchen könnte, damit es funktioniert, dann setze ich ihn bei der Bibiliothek ab. Er vergisst seine Handschuhe im Auto, es ist Null Grad draussen. Grr.

Ich fahre zur Oma und plaudere eine Stunde mit ihr. Es geht ihr besser, wenn sie mich öfter sieht, dann ist sie auch nicht so vergesslich.

Dann ist Zeit, den Jüngsten beim Naturhaus abzuholen. Er kommt aber nicht. Ich rufe ihn an, er hat aber seine Handy in der Anoraktasche gelassen (Verboten, zehnmal verboten! Die Garderobe wird nicht überwacht, es dürfen keine Handys oder Geldbörsen in den Taschen gelassen werden!) und so warte ich dort, wo ich eigentlich sehr schlecht parke... Endlich geht er dran. Der Mittlere ruft an, er ist nicht mehr in der Bibiliothek, ohne Handschuhe. Es ist noch immer kalt. Der Mann muss zeitig bei der Arbeit abgeholt werden, denn er macht heute einen Abendkurs - als Lehrer, versteht sich. Also, wir können nicht einkaufen gehen, dafür bleibt keine Zeit. Es ist schon dunkel und ziemlich chaotisch in der Stadtverkehr. Der Älteste ruft an, soll er mit dem Bus ins Stadtzentrum fahren?

Wir kommen bei der Schule des Mannes an - alle Orte liegen natürlich in unterschiedlichsten Stadtteilen -, wir sind zu früh. Die Sonntagschullehrerin des Mittleren holt gerade ihre Tochter im danebenliegenden Kindergarten ab, das ist eine nette Begegnung. Der Mann kommt raus, als wir 20 Minuten gewaret haben. Er muss doch nicht heute den Kurs machen, seit etwa drei Stunden weiss er Bescheid... aber mich anrufen wollte er nicht, vielleicht stört er... GRR.

Wir gehen einkaufen, Milch, Brot, Strumpfhose für mich (ich trage immer Röcke und Kleider), Obst, etwas für das Abendessen... Ja, das abendessen heute. Schnell muss es gehen, denn wir werden spät zu Hause sein - wie immer Dienstags. Ich bin für Dosensuppe - wir probieren gerade Fertigessen aus - der Mann ist für tiefgekühlte Maultaschen. Ich kann mit denen nichts anfangen, aber er sagt, dass er weiss, wie man sie zubereitet. Na vielleicht...

Im Stadtzentrum wartet auch der Älteste auf uns. Er ist mit seinem Tag zufrieden, das Theaterstück war toll, er hat viele Fragen über das Buch dazu. Schliesslich meint er, dass es sich gar nicht lanweilig anhört. Ich habe es zwar mit 11 gelesen, es ist aber eigentlich gar kein Kinderbuch.

Wir kommen su Hause um 18.30 an. Der Mann bereitet Maultaschen zu, ich mache Salate. Blumenkohl gerieben, saure Sahne und etwas Salz dazu, fertig! Die Kinder zünden alle Öfen an, sie alle haben mit 7 gelernt, Feuer zu machen. Blumekohlsalat und der andere, mit Chinakohl und Gurke, sind lecker, Maultaschen... die Kinder lieben sie, ich nicht so richtig. Während wir essen, ruft Oma an und sagt, der Jüngste habe am Mittag, gerade bevor er zum Training aufbrachte, über Stechen im Herzen geklagt. Er hat einen schlimmen angeborenen Herzfehler, aber Schmerzen fühlt er eher selten... Und er ist ganz munter, hat auch keine Schmerzen mehr... es ist ziemlich sinnlos, jetzt noch den Notarzt zu rufen.

Dann sehe ich kurz nach FB. Alle Kinder in ihr Zimmer, Hausaufgaben machen, aber jetzt! FB sagt mir, ich habe ein Riesen-Lego-Set gewonnen, den wir uns normalerweise nicht leisten könnten. Dankeschön, aber ich glaube es erst, wenn ich die Kiste habe... Dass ich bei der Preisausschreiben mitgemacht habe, habe ich inzwischen ganz vergessen. Es freut uns aber, das werden die Jungs ein tolles Geschenk mehr unter dem Tannenbaum haben.

Die zwei grösseren brauchen noch Hilfe mit ihren Literaturaufgaben. Der Älteste muss etwas über einem Schriftsteller schreiben, der Mittlere muss ein Teil aus einer Geschichte auswendig lernen. Ihm hilft der Jüngste - "Ich gucke ganz genau, ob er alle Wörter weiss, dann gebe ich ihm auch Noten. Noten geben macht am meisten Spass, Mama." :)

Dann gibt es noch Yakari, pur und logo auf Kika, dazu ein Schälchen Eis. Zur Gutenachgeschichte lese ich ein paar Kapitel aus "Tintenblut". Dicke Bücher halten eben lange.

In der Nacht stehe ich kurz auf und gehe ins Kinderzimmer, dem Jüngsten den Puls fühlen - er schläft friedlich und normal. Nächsten Tag will ich aber unsere Hausärztin anrufen.



Comments

  1. Sehr interessant! :) Ich hoffe, es geht dem Jüngsten wieder/noch gut?!

    Danke fürs Verlinken! ;) Ich hoffe, dass das Buch ganz bald auch in Taschenbuch-Form bestellbar ist!

    Liebe Grüße nach Estland!!

    ReplyDelete
    Replies
    1. Jaaa, ich komme mit dem E-Buch nicht klar, ich freue mich schon auf das Taschenbuch!

      Die Ärztin hat das Herz abgehört und gesagt, dass sie im Moment nichts Schlimmes finden kann, wir aber doch wieder zu seiner Kinderkardiologin müssen. Da muss ich demnächst einen Termin ausmachen.

      Delete

Post a Comment

Popular posts from this blog

Am 12. Oktober. Stürmisch, obwohl man es nicht sieht

11 Bilder am 12. April

Am 5. Dezember. Ungeschönt.