Und warum wir dieses Jahr wahrscheinlich keinen Apfelsaft machen werden

Gerade eben habe ich auf Facebook dieses Foto gezeigt.

Es ist Mitte Oktober, der Himmel ist himmelblau, es sind so um die 17 Grad draussen (so das normale Sommerwetter in Estland), die gelben Blätter fallen dauernd von den Bäumen und auf den zwei Winterapfelbäumen - kann man es so sagen? Winterapfel? Egal, es sind die sehr harten Äpfel, die erst im Keller nachreifen und sehr, sehr lange am Baum bleiben, wenn man sie dort lässt - gibt es noch reichlich Obst. Unter den Bäumen gibt es noch mehr davon, der Fallobst geht aber nicht in den Keller, den es kann Druckstellen haben und dann fault es sehr schnell.

Die technische Ausrüstung und Kenntnisse, wie wir aus dem Fallobst Saft machen können, haben wir. Sowohl die Obstmühle (gross, schwer, sehr laut, verbraucht viel Strom) als auch die Apfelpresse (gross, hat viele Teile, muss vorher und naccher gründlich gewaschen warden) sowohl den riesigen Kochtopf, damit der Saft ordentlich durchgewärmt wird, als auch die Einmachgläser - wir haben keine Flaschen da und es ist schliesslich auch egal, wo es über Winter gehalten wird, recht? Hauptsache sauber.

Es würde auch nicht so wahnsinnig viel Zeit nehmen, ich habe im Moment ja Zeit, ich könnte die Äpfel sammeln, waschen und putzen - faule Stellen und Würmer müssen raus! -, dann ist schon alles bereit, wenn Der Mann nach Hause kommt und die Obstmühle aus dem Rumpelkammer holt, und wid sind den ganzen Abend ja da, dann kann der Saft auf dem Herd ruhig vor sich hin schlummern… Aber.

Der Mann arbeitet gerade in der letzten Zeit sehr intensiv. Er geht auch wieder in die Uni, seinen Magister nachholen, dass heist, er war am Samstag den ganzen Tag in Vorlesungen und Seminare. Der Jüngste muss für morgen einen Poster über seinen Lieblingsband machen. Das schafft er nicht ohne elterliche Hilfe und Aufmunterung. Dann haben wir noch diese Übersetzungsarbeit, Der Mann kriegt ab und zu Aufträge von einer Firma. Es soll bis heute Abend fertig sein, ich hoffe, nicht vor spätabend. Es ist nicht viel, aber macht mir nicht so viel Spass - normalerweise machen wir so etwas zusammen. Und ich habe vor einigen Wochen die ehrenamtliche Stelle der Nachtwächterin übernommen, ich schlafe in der letzten Zeit sehr schlecht und dadurch bin ich eigentlich immer müde. 

Dann kommt der Apfelsaft - bio, aus eigener Anbau usw. - als Letzter, kann man nichts machen. Wenn die Äpfel auch am Wochenende noch da liegen, dann vielleicht… Wenn aber nicht, dann passiert auch nicht so viel. 

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