Buchempfehlung: Die Entdeckung Europas

Endlich, endlich, endlich hat der liebe Weihnachtsmann mir das Buch von Lena gebracht! Wie es der Reisefamilie auf ihrer Langzeitreise ging, konnte ich ja schon früher im Blog lesen, aber ein echtes Buch aus Papier ist doch was Besseres. Ich kenne ja auch nicht so viele Autoren, da ist es mir schon wichtig, wenn ich eine doch zufällig kenne und sogar in ihrem Bett geschlafen habe (wieso, steht im Buch), dann will ich auch das Buch haben. Eine längere Zeit hat Amazon aber gesagt, dass es nicht nach Estland verkauft oder so, Der Mann musste Umwege machen, dewegen konnte ich es jetzt haben.

Also. Es geht um eine lange geplante und doch völlig anders gekommene Langzeitreise mit zwei schulpflichtigen Kindern. Hier muss ich noch sagen, dass ich und Lena sehr, sehr unterschiedlich sind, was Reise-Vorlieben angeht. Und worauf wir auf Reisen achten. Gerade deswegen ist es aber spannend, die persönlichen Eindrücke zu lesen. In so einem Buch sieht man ja auch sehr viel von der Autorin - wie sie denkt und was sie für wichtig hält.

Die besten Dinge im Buch sind die Zitate von Kindern. Ich finde es superspannend, wie die Grundschulkinder über für sie fremde Lebensweisen denken - obwohl Janis und Silas ja schon früher sehr viele Reisen erlebt hatten, auch ins Europas wilde Nordosten. Hust.

Den zweiten Platz unter den besten Dingen sind die Begegnungen mit Menschen, die sehr unterschiedlich sind, aber alle (oder so gut wie alle) nett gewesen sind. Manche davon möchte ich jetzt selbst auch gern treffen. :) "Kadri" und "Kosan" kenne ich natürlich schon länger, ich war ja auch bei ihrer Hochzeit anwesend. In diesem Kapitel wurde ich zum zweiten Mal im Buch erwähnt. Und dabei haben wir uns mit Lena nur zweimal getroffen!

Was ich vermisst habe - Lena schreibt viel über das Essen und erzählt, wie sie die Rezepte aufgeschrieben hat... aber gibt dem Leser keinen davon. Ich würde eher ein Rezeptbuch ausgeben...

Denn Lena schreibt so viel über Politik und die wirtschaftliche Lage der Länder, wo sie waren. Da sieht man, wie unterschiedlich wir sind. Ist ja klar. Und es geht ja um Dinge, die für sie und ihre Familie wichtig sind, sehr persönlich eben.

Gar nicht verstanden habe ich, wieso sie durch die Neonazi-Flagge geschockt war. Ich bin ja aber gar nicht deutsch und hierzulande ist das (bis jetzt) nie ein wirklich ernsthaftes Thema gewesen. Als Schimpfwort wäre für micht "Kommunist" am Schlimmsten, "Faschist" dagegen so ziemlich egal, aber extrem beleidigt bin ich immer, wenn jemand behauptet, wir sollten doch alle schön Russisch sprechen, da wir ja grundsätzlich Russen sind, ja? (übrigens ist eine meiner besten Freundinnen eine Dreiviertelrussin, es gibt nette und schlimme Leute unter allen Nationen) Das kommt aber davon, das ich estnisch bin und in Estland aufwuchs. Man empfingt doch so Vieles durch die Erfahrungen und Wissen, die man seit Kindheit hat.

Und da ich nie im Leben in die Türkei oder nach Spitzbergen reisen möchte, ist es umso spannender, über diese Orte in einem Buch zu lesen. Leider konnte ich die Bilder von wirklich interessanten Ländern wie Italien, Spanien, Portugal und natürlich Frankreich gar nicht sehen - von ihnen sieht man ja immer nur die Glanzseiten, ber persönliche Eindrücke sind doch so viel besser! Und dorthin möchte ich auch selbst gern. Ob es gesetzliche Gründe hat oder ob Lena einfach viel zu beschäftigt gewesen ist, werde ich sie gleich fragen.

Jedenfalls habe ich das Buch sehr genossen. Viereinhlb Sterne von fünf, weil ohne Rezepte. :)

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