Der 5. Juni. Was habe ich doch den ganzen Tag gemacht?

Frau Brüllen fragt es jeden Monat.

Es piept um 7 Uhr. Etwas später stehe ich auf. Kaffee. Draussen sind schon 18 Grad.

Heute steigt zuerst Der Mann aus dem Wagen. Ich fahre zur Schule, wo die zwei grösseren Jungs aussteigen - sie werden heute an den "Olympischen Spiele der Schule" teilnehmen. Der Jüngste will auch mit und zugucken, aber mit ihm müssen wir zuerst zum Schuhgeschäft, denn seine Sommeschuhe sind hoffnungslos kaputt. Ein Paar Kindersandalen (wahrscheinlich in Asien hergestellt) kostet hier übrigens zwischen 14 und 18 Euro. Die Verkäuferin ist freundlich, ausser uns ist noch eine junge Mutter mit der Töchterchen im Geschäft. Ob die Kleine auch neue Schuhe kriegt, weiss ich nicht, der Jüngste wird aber seine Schuhe sofort anbehalten.

Dre Jüngste bei der Schule abgesetzt, dann fahre ich zu meiner Mutter. Mein Vater liegt seit Montag im Krankenhaus, weil er urplötzlich nicht mehr laufen konnte. Mama geht es unter Umständen gut. Ich pflücke Rhabarber in ihrem Garten.
Ab Juli wird bei ihnen eine Mieterin (die fast keine Miete zahlt, aber einfach da ist, falls Etwas Passiert) einziehen, dafür muss das Zimmer frei gemacht werden, dafür muss Webstuhl raus, aber da ist noch immer nicht alles fertig. Ich webe Flickenteppiche, Mutter räumt ihre Postkartensammlung ins Wohnzimmer und murmelt vor sich hin. Sie ist nicht glücklich mit der Situation, aber eigentlich geht es nicht mehr anders.

Dann ruft Der Mann an, ich soll ihn abholen. Wir haben noch etwas Zeit, bis wir die Jungs bei der Schule treffen, also gehen wir für meine Spitzenschals Schachtel kaufen. Die bekomme ich nämlich nicht überall.

Ein Zahn fängt an zu schmerzen. Es geht schnell von 2 auf 10 (wenn man Schmerz von 1 bis 10 einschätzt). Sehr unangenehm und eigentlich sollte dieser Zahn gar nicht schmerzen können…!

Die Jungs steigen bei der Schule ein, ich steige aus. Es gibt nämlich Lehrerversammlung um drei Uhr. Erstmal nehme ich eine Schmerztablette ein. Schmerz steigt kurz auf 12 und wird dann immer weniger, bis es wieder bei 2 stehenbleibt. Mal sehen, wenn es noch ein paar Tage so weiter geht, dann muss ich noch auch zum Zahnarzt. Es kann aber auch sein, dass da nur etwas zwischen den Zähnen war - so etwas ist mir schon mehrmals passiert.

Nach der Lehrerversammlung muss ich noch eine halbe Stunde warten, denn Der Mann und meine Mutter sind ins Krankenhaus gefahren. Dies liegt 30 Km weg, es ist eher ein Reha-Krankenhaus, aber mit meinem Vater wird dort im Moment nicht viel gemacht. Morgen werde ich den Arzt anrufen und fragen, ob sich etwas ändern wird.

Dann gehen Der Mann und der Älteste mit dem Bus nach Hause. Es sind 30 Grad oder mehr im Schatten.

Ich webe noch schnell weiter, dann bringe ich den Jüngsten und den Mittleren zur Klassenparty des Jüngsten. Es findet in einem alten Wirtshaus statt. Zurück bei meiner Mutter webe ich noch einige Zeit. Es ist wirklich eilig mit dem Webstuhl.

Um 19.30 findet dann in der Kirche ein Treffen statt. Wir besprechen einiges über die Gemeinde - was für Probleme es gibt und was wir ändern möchten. Unsere Gemeinde soll laut einer Umfrage sehr einheitlich konservativ sein - ist das schön!

Die Besprechung ist um 21 Uhr zu Ende, dann rufen auch die Kinder an, dass ich sie abholen soll, Während der Hinfahrt wird ide Benzinanzeige rot. Grr. Ich tanke nie selbst. Nie. Überhaupt nie. Mein Mann bügelt nicht und hat Null Ahnung, was genau mit seinen Socken passiert, wenn er sie schon abgenommen hat... und bis er sie von mir jeden Morgen wieder sauber und gutriechend gereicht kriegt. Es passt uns so. Ich rufe Den Mann an und frage, wie es mit Tanken geht. Theoretisch weiss ich es ja.

Es ist 22 Uhr, wenn wir zu Hause ankommen. Morgen geht der Mittlere ins Kunstmuseum und der Jüngste auf eine kurze Wanderung. Übermorgen kriegen sie Zeugnisse und dann haben sie bis Ende August Sommerferien.

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