Maskerade

Jetzt ist es amtlich. Wir haben Unterkunft gebucht und in nur etwas mehr als einer Woche starten wir auf Urlaub. Nach Deutschland. Ohne viele soziale Kontakte, mit Abstand. Irgendwo in einem bayrischen Dorf. Dort gibt es nicht einmal die Bäckerei! Ob Brötchen kaufen als sozialer Kontakt zählt…?

Aber Maskenpflicht. Hierzulande haben wir es ja nicht. Hierzulande haben wir auch kaum Corona mehr. Es gibt Leute, die in Geschäften mit Maske rumlaufen, aber das ist freiwillig und vor ein paar Tagen wurde auch Abstandpflicht gelockert. Und überhaupt habe ich Verdacht, dass wenigstens ich und der Jüngste Ende Februar/Anfang März Corona hatten. Es war nicht schwer, aber anders als alle Viren zuvor.

Also Maskenpflicht in Deutschland. Essen einkaufen müssen wir. Und noch in einige Geschäfte gehen, denn so manche Kleidungsstücke gibt es in Estland kaum… wenigstens nicht mit gutem Preis-Leistungsverhältnis. Und italienisches Eis (bitte auf der Terrasse oder zum Mitnehmen!). Und und und.

"Maske? Dann komme ich nicht mit!" rief der Mittlere. "Kann ich eins in rosa haben?" fragte der Älteste - er ist gerade in der Mama-Ärgern-Phase. Ich mag nämlich überhaupt kein rosa an Männer, es war einmal ein extrem ekliger Russischlehrer, der immer rosa Hemde trug…

Ich nahm die Lehrermaske Des Mannes - in seiner Schule haben alle Mitarbeiter Masken geschenkt gekriegt - als Vorlage und setzte mich an die Nähmaschine. Ich hassehassehasse Nähen, da hilft auch nicht, dass meine Nähmaschine aus dem Jahr 1927 stammt. Gehörte meiner Oma. Sogar das Anleitungsbüchlein ist noch da... wenigstens teilweise.

Für mich selbst habe ich weiss mit blauen Blümchen genäht. Für die Jungs hellblaue - rosa Stoff war nicht so luftdurchlässig. Der Mann kann seine Lehrermaske benutzen. Alle mit Futter, aber man kann doch noch durch sie atmen. Erstmal sind wir dann solidarisch mit anderen. Aber ein Niesen oder Husten bleibt dann auch schön in der Maske und das ist schon wichtig.

Auch der Mittlere hat schliesslich die Maske anprobiert. Ging so. Übrigens haben Der Mann, der Mittlere und ich Asthma. Und ich und der Jüngste haben Herz. Wie lange wir hinter der Maske aufhalten, ist noch nicht klar… aber furs Brötchenkaufen reicht's bestimmt. Brötchen sind Urlaub, aber davon werde ich ein anderes Mal schreiben.

Comments

  1. Gute Reise! Meine Tochter hat auch Asthma, aber es klappt soweit gut mit der Maske.
    In welches bayrische Dorf reist ihr? Ich wohne ja auch in einem ;-)
    LG Tanja

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  2. Danke für die guten Wünsche. Wir mieteten ein Häuschen in Waldberg, das allerweiteste Ende von Bobingen bei Augsburg. Von dort aus können wir aber schön überall hin.

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