Das war unser Juli

 Puh, ist das ein Monat gewesen! So viel intensiver als wir geplant hatten! Doch schön. Meistens, wenigstens, was unsere kleine Familie angeht. 

Er war heiss. Sehr, sehr, sehr heiss. Auch sehr trocken. Sehr lange, so dass wir jeden 10-minütigen Regen als Ereignis gefeiert hatten.

Zuerst habe ich Erdbeermarmelade gekocht. Und Rhabarberchutney. Und Kirschkompott. Und Erdbeer-Johannisbeermarmelade. Und Marmelade aus schwarzen Johannisbeeren. Marmelade macht zweimal glücklich, zuerst beim Kochen und dann beim Essen.

Der Mittlere und der Jüngste machten bei der Meisterschaft in Bogenschiessen mit. Der Jüngste ist wieder Meister von Estland, der Mittlere ist Dritter geworden - auch gar nicht schlecht. 

Meine Cousine aus Amsterdam war zu Besuch. Es war sehr, sehr schön mit ihr. Seit sie 3 und ich 10 war und sie mir übergeben wurde mit den Worten: "Pass doch jetzt auf die Kleine auf," ist sie für micht wie eine kleine Schwester. 

Der Jüngste war bei Bibel-Freizeit. Es hat ihm sehr gut gefallen. Am Tag der Abreise sind wir mit den grossen Jungs kurz nach Pärnu ans Meer gefahren. War auch sehr schön. 

Meine Mutter hat mich mehrmals aus merkwürdigen Gründen angerufen. Ich konnte ihr sehr kurzfristig einen Termin bei einer netten Neurologin kriegen. Mutter heulte und wollte nicht hin, schliesslich ist sie doch mit uns gegangen... Diagnose: Demenz mit spätem Anfang. Das hatte ich schon lange gedacht. Nicht so schön, aber wir müssen jetzt damit leben. Mutter nimmt seit 3 Wochen irgendwelche Pille, die ihr Gedächtnis etwas unterstützen sollen... es geht so. Aber bei ihrer Handy hat sie die Knöpfe mit Nummern nicht mehr erkannt...

Alle drei Kinder waren  bei der Gemeindefreizeit. Für uns Eltern gab es keinen Platz im Haus... na ja, wir wollten einfach nicht im Zelt schlafen. Gemeindefreizeit wird immer im Erholungszentrum der  Estnischen Union der Evangeliumschristen-Baptisten gehalten, unsere Gemeinde ist aber wohl zu gross dafür... oder haben wir zu viele Freunde, die alle mit wollen. Das ist ja auch schön. 

Wir waren auf drei Märkten, jedes Mal erfolgreich. 

Zweimal waren wir auf Kurzurlaub. Zuerst gleich nach der Gemeindefreizeit eine Nacht in Pärnu bei dem Schwiegervater (und schwimmen im Meer), von dort aus nach Tallinn gefahren. Altstadt, FeWo, Wasserflugzeughafen, Freilichtmuseum, Kunstmuseum, Landgut Palmse, Nordküste, Restaurants. Das alles in weniger als drei Tagen.  Eine Woche später sind wir auf die Inseln gefahren. Kuressaare auf Saaremaa, FeWo, Halbinsel Sõrve (mit sehr unterschiedlichen Stränden und Leuchttürmer und Fossilien am Strand), schwimmen im Meer, mehr Küste. Danach Hiiumaa mit lieben, lieben Bekannten. 4 Tage, 3 Nächte. 

Nach Ausland sind wir nicht gefahren, denn Corona.Und Impfzwang, das absolut  nicht mit Allergiker rechnet. Für Den Mann sind sehr viele Medikamente nicht ungefährlich, aber das ist eine andere, unschöne Geschichte. Politische Spektakel um Corona sind bei uns eben sehr unschön.

Übrigens haben wir auch die Flutkatastrophe in den Nachrichten gefolgt. In Bad Neuenahr-Ahrweiler waren wir vor drei Jahren mit unseren Freunden aus dem Bergischen Land spazieren und Eis essen, die anderen betroffenen Städte kannten wir nicht. Wir würden sehr gern selbst etwas helfen, auf Distanz geht es aber schlecht. Nur beten können wir... 

Es sind aber noch immer Sommerferien in Estland. Auch wenn wir wegenderaktuellensituation vielleicht nicht so viel unternehmen können, geht es uns hoffentlich auch in August gut. Die Tage sind noch lang und die Heuschrecken zirpen um die Wette. Wenn es jetzt etwas kühler und regnerischer wird, kommen auch die Pilze und vielleicht füllt sich unser Brunnen wieder (Wasserstand ist niedrig gewesen). Sommer ist noch nicht zu Ende. 

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