5. September. WMDEDGT

 Am 5. jedes Monats fragt Frau Brüllen, was die BloggerInnen eigentlich den ganzen Tag machen. 

Hier so. 

Um 8 Uhr bin ich schon auf, obwohl der Wecker erst auf 8.30 gestellt ist. Kaffe. Kindern sagen, dass sie bitte auch irgendwann bald aufstehen. Wir haben ja gerade 6 Menschen im Haus (der Namensvetter des Mittleren war übers Wochenende da) und nur ein Bad!

Katzen kommen. Klein Freya sieht etwas besser aus als gestern, sie hat spät am Freitagsabend mit einem fremden Tier gekämpft (ja, sie ist gegen Tollwut geimpft) und hat zwei Wunden auf dem Kopf. Sie ist aber schon wesentlich fröhlicher und möchte bitte sehr gern raus. Geht nicht, kranke Kinder bleiben drinnen. 

Wir frühstücken, dann fahren wir in die Kirche. Der Mann muss alles fertigstellen, ich habe noch Zeit vor dem Gottesdienst. Ich gehe schnell ins Gebrauchtkleidungladen - wie heisst so etwas auf Deutsch eigentlich - um die Ecke. In Estland sind die Geschäfte nämlich sonntags geöffnet. Ich werde fündig, es gibt dort schöne Mäntel für Herbst und schöne Röcke. Mit zwei Röcken in der Einkaufstasche und einem grauen dünnen Wollemantel gleich an verlasse ich den Laden. 

Gottesdienst ist natürlich nett. Unter anderem wird auch ein Taize-Lied gesungen, das ich sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch kenne. Ich summe hinter meiner Maske leise auf den beiden Sprachen mit. 

Nach dem Gottesdienst bringen wir den Jüngsten zu seinem besten Freund. Der Älteste ist schon bei einem Freund, dort wird er auch übernachten. Zu dritt gehen wir einkaufen und dann kurz zu meinen Eltern. 

Auf dem Weg nach Hause liegt ein Schädel auf der Strasse. Elch, denken wir zuerst, aber es sieht mehr nach Kuh aus. Wieso eine Kuh hier gestorben ist und wann, bleibt ein Rätsel. Wir nehmen den Schädel aber mit, vielleicht wollen die Jungs das im Billardraum in der Garage als Deko benutzen. Wenn nicht, bringen wir es wieder zurück in den Wald.

Wir essen zu Hause jeder etwas. Ordentlich kochen werde ich heute nicht, weil auch Der Mann am Abend nicht da sein wird und "jeder nimmt, was er will" ist sowieso das Lieblingsessen von Kindern. 

Ich lasse die Waschmaschine laufen, es sind dann Wollesachen. Und der Ofen wird geheizt, weil es heute unangenehm kalt ist.

Kleine Freya will doch unbedingt raaaaaaaus! Geht nicht. Auch wenn ihre Backe schon fast normal aussieht.

Der Mann geht zu einem Männerabend auf der Fähre. Es wird hier in der Nähe auf dem See stattfinden. Der Jüngste kommt mit dem Bus nach Hause. Es waren leider ziemlich viele Menschen auf dem Bus. Blöd. Theoretisch sollte man in den Bussen Maske tragen (machen unsere Kinder immer), aber es gibt immer Leute, die es nicht tun. 

Ich schreibe den Tag auf. Später muss ich noch bügeln, denn Der Mann trägt täglich Bügelhemde, am 1. September hatten auch Kinder Festkleidung an - weil es sich so gehört - und weil unser Wäscheschrank eng genug ist, sodass alles dort gebügelt viel besser reinpasst als ungebügelt. Ausserdem mag ich Bügeln gern, im Gegensatz zu Putzen. Vielleicht mache ich auch noch Arme Ritter, denn wir haben wirklich zu viel Weissbrot im Haus. Dann muss ich noch Papier um die Schulbücher falten. Die Bücher werden nämlich nicht gekauft, sondern aus der Schulbibliothek für das jahr geliehen, aber immer mitgetragen. Dann braucht man schon irgendwie Schutz, damit das Buch auch für den nächsten Schüler gut aussieht. 

Comments

  1. Tere, in Deutschland haben wir witzigerweise kein deutsches Wort für Läden mit gebrauchter Kleidung. Wir gehen in den "Second-Hand-Shop". Oder er ist benannt nach der Organisation, die die Sachen verkauft: Diakonie-Laden, Rot-Kreuz-Laden.

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  2. Die Deutschen lieben englischsprachige Bezeichnungen deshalb heißt es hier Secondhandshop. Wenn es um gebrauchte Möbel geht heißt es An- und Verkauf hier im Osten Deutschlands.

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  3. Das ist regional unterschiedlich. Hier in Berlin: Geschäft für Second Hand Kleidung, Second Hand Kaufhaus, Komm-und-sieh-Laden, Humana (so heißt die Organisation) ...

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