Tja

Ich wollte, plante, versuchte eigentlich über Corona zu schreiben. Und dass wir ab gestern keine Masken mehr brauchen, wenigstens nicht in der Kirche und im Supermarkt (aber wer möchte, darf noch immer - mal sehen, ob es jetzt gut geht). 

Dann habe ich aber irgendwo gelesen, dass die westlichen Länder noch immer nicht glauben, was die Russen - oder viel mehr Putinisten, Nationalität egal - anstellen können. Bitte, schauen Sie sich die Bilder von Bucha an (werde ich nicht verlinken, zu schlimm, aber Sie können es schon finden...). Oder wenn es Ihnen davon schlecht werden kann, lesen Sie einfach, wie man diese Stadt jetzt beschreibt. Und glauben Sie, dass das die Wahrheit ist. Eine schreckliche Wahrheit. 

Und Sie können auf Facebook Gennadiy Mokhnenko folgen. Übersetzung funktioniert ja. Oder jemand anderen. Und sagen Sie bitte Politikern in Ihrem Land, dass es wirklich ernst ist. 


Heute früh hat ein estnischer Journalist die Geschehnisse in 2014 als "was war das ein schöner ruhiger Krieg" geschildert. So ist es wohl, er war damals dabei. Jetzt haben wir wahren Krieg, es ist kein Konflikt, es ist kein Film. Putin's Regime zeigt sein wahres Gesicht und wir müssen es glauben. Oder hoffen Sie noch immer, dass Grusel in Ukraine stehen bleibt? Wir und Polen sind die nächsten, danach vielleicht Slowakei, Tschechien, aber auch Deutschland. Sie wissen ja, das Leiden von Berliner Frauen in 1945, DDR, Stasi... 


Gestern hat mir die Leiterin der Frauengruppe für ukrainische Flüchtlinge erzählt, wie die Frauen beim ersten Treffen geweint hatten. Sie sagten nur "Mariupol" und Tränen fliessen. 

Es muss nicht so sein. 


Und ja, ich bin auch wegen russische Soldatenmütter traurig. Und ganz bestimmt war der Führer im Bunker - der lebendige, mit Vornamen Vladimir - auch irgendwann ein süsses kleines Baby. 

Trotzdem, schauen Sie sich die Bilder an. Und glauben Sie. Das ist Europa. Heute. 


Ich bräuchte jetzt ein neues Taschentuch. Und übermorgen bin ich wieder in der Kirchenküche, um zu helfen, dass diese unschuldigen Frauen und ihre Kinder einen Abend Ruhe und Geborgenheit erleben können. Das ist das Wenigste.

Danke an alle, die ukrainische Flüchtlinge bei sich aufnehmen, die ihnen irgendwie anders helfen können, die Informationen teilen. 


Am nächsten Tag: heute hat jemand ein Bild von einem 3 Jahre alten Mädchen geteilt. Tot, glaube ich, aber vor dem Tod vergewaltigt worden. 3 Jahre alt. 


Comments

  1. Auch ich habe Angst. Ich kenne noch die Geschichten von meiner Großtante, die mit vier kleinen Kindern im tiefsten Winter aus Pommern über Danzig und Stettin bis nach Bad Kösen zu Verwandten geflohen ist. Und ich bin froh das mein Opa schon tot ist, er war mit 17 in Frankreich, er würde die Welt jetzt nicht mehr verstehen. Die Alten haben immer zu uns gesagt nie wieder Krieg, und keiner hat auf sie gehört

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    1. Vielleicht liegt es daran, dass die Alten es "uns" gesagt haben, aber nicht den Russen. In Russland ist es Traum vieler kleinen Jungs, ein Kriegsheld zu werden. So wie der Opa… oder wie sie jetzt in Ukraine "Heldentaten" tun.

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