Am 5. Dezember

Frau Brüllen fragt immer am 5., was die BloggerInnen eigentlich den ganzen Tag machen. 

Na ja... Ereignisreich geht anders. 

Früh wegen Husten wach, Seit einer Woche habe ich irgendein Virus. Bäh. Doch nochmal eingeschlafen. 

Kaffee, Bad, Kinder wecken, Kinder nochmal wecken. Kinder und Mann kommen zu spät. 

Ich telefoniere mit dem Zahnarzt, dass ich wegen Husten nich kann, Der Mann aber. Und mit dem Sozialamt, wegen Behindertenausweis meines Vaters. Und mit seiner Hausärztin.

Ich stopfe Socken und repariere noch so manche Textilien, bei den Meisten ist nur eine Naht kaputt. 

Inzwischen nehme ich wegen Erziehungsfragen (zum Thema: Freundin und wie weit darf man gehen - bis zur Tür des Klassenzimmers, natürlich! will der Sohn aber nicht einsehen...) eine Baldriantablette. Und ich bete, bete und bete. 

Ich hole Brennholz und mache Feuer. Irgendwann telefoniere ich mit Dem Mann. 

Irgendwann sortiere ich Äpfel und backe einen Apfelstrudel, ohne Mandeln, weil ich nicht weiss, ob Der Mann nach dem Zahnarztbesuch überhaupt richtig kauen kann... 

Der Älteste kommt nach Hause. Ich freue mich, dass er da ist und sage es ihm. Wir reden ein bisschen über seinen Bruder und die Freundin. Und dass der Älteste bald 18 wird, aber immer von uns geliebt wird und wir ihn immer unterstützen werden, falls er es braucht oder will. 

Der Mann ruft an, er darf alles essen, es sei nicht so schlimm gewesen. 

Ich koche. Reis und Hähnchen, das wollen die Grossen in der letzten Zeit immer. Wenigstens darf eine Tomatensosse aufs Fleisch. 

Der Mann kommt mit den anderen Kindern. Der Jüngste erzählt, was ihm in der Schule passiert ist. Dann will ich mit dem Mittleren etwa 15 Minuten über seine Freundin, die Pläne fürs kommende Wochenende und so aneder Dinge reden... aber es dreht sich doch Richtung "zu weit gehen". Ich flehe meinen Sohn reglrecht an, dass er bitte nicht über die Grenzen geht... und dass er als Kind einer christlichen Familie die Situation besser kontrollieren muss. Die Freundin ist nämlich keine Christin und tja, obwohl sehr süss, lieb und hübsch - wir konnten sie gestern Abend ganz kurz treffen -, versteht sie wohl nicht so gut, wieso es solche viktorianische Verhaltensregeln gibt. Und wir reden über eine halbe Stunde. Tut mir leid, Söhnchen. 

Dann schlage ich "Kristin Lavranstochter" von Sigrid Undset auf und als Erstes sehe ich etwa so einen Satz: "Und das sagst du, obwohl dein Sohn in Scham und Probleme geraten ist!" Ich habe dieses Buch auch früher mehrmals gelesen und immer finde ich neue Facetten. Dieses Mal schneidet mir Kristins Rolle als Mutter der grossen Söhne so tief ins Herz... 

Statt heulen (habe ich in den letzten Wochen genug gemacht, aus lauter Unsicherheit) schreibe ich dann diesen Eintrag. 

Mit Gottes Hilfe muss es doch bald besser gehen, oder?

Comments

  1. Spannend, Kristin Lavranstochter habe ich seit vielen vielen Jahren nicht gehört. Wir hatten das Buch Zuhause und ich habe es vor vermutlich 30 Jahren Teenager begonnen, es zu lesen. Konnte es damls aber nicht wirklich verstehen. Ich muss suchen, ob ich es noch irgendwo habe. Vielleicht habe ich heute als Erwachsene und Mutter einen anderen Blick darauf...

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