Am 5. März

 Am 5. jedes Monats fragt Frau Brüllen, was man so woanders den ganzen Tag macht. Mal wieder ziemlich ruhig. 


Eigentlich bin ich um Mitternacht noch unterwegs - gestern gab es Meisterschaft in Bogenschiessen, in der Nähe von Tallinn. Der Jüngste ist wieder Meister, der Mittlere diesmal nicht. Dann sind wir durch den Schneesturm nach Hause gefahren... erst irgendwann nach Mitternacht angekommen. Zu Hause hat der Älteste zwei Freunde zu Besuch. Wir besprechen den nächsten Morgen und dann gehe ich schlafen. 

Um 7 Uhr bin ich wach. Eigentlich wollte ich bis 9 schlafen... Aber es ist schön, einfach da zu liegen und zu wissen, dass ich nicht so schnell aufstehen muss. 

Um 9 stehe ich wirklich auf. Ich mache Kaffee und säubere das Katzenklo. Dann wecke ich die Jungs. Der Mann kommt auch, wir frühstücken. Der Älteste hat keine Lust auf Kirche, er bleibt zu Hause. 

Es schneit ein bisschen, aber nicht so schlimm. 

Wir kommen bei der Kirche an. Der Mittlere holt seine Freundin ab - sie kommt heute zum zweiten Mal mit uns zum Gottesdienst. Ich plaudere mit der Mutter des besten Freundes des Jüngsten, dann kommen alle meine Kinder zu uns. Der Mittlere klagt, dass das Leihkind (denn auch er war beim Ältesten zu Besuch) in der Nacht geschnarcht hat. Dann fängt das Gottesdienst an. 

Nach dem Gottesdienst, wo übrigens 7 Ukrainische Flüchtlinge als neue Gemeindeitglieder anerkannt werden, rede ich noch eine Viertelstunde mit den Kindern. Der Jüngste und die Freundin benehmen sich so, als ob sie einander schon als zukünftige Verwandte akzeptiert hätten... Wir warten erstmal ab, aber die Freundin ist wirklich ein sehr süsses Mädchen. Der Mittlere hat morgen noch keine richtige Schule, er will beim Leihkind übernachten und überhaupt wollen alle drei in die Stadtmitte. Der Jüngste will in das grosse Gartengeschäft... Der Mann kommt - er sass wieder beim Technik - und sagt, dass wir die Grossen ja in die Stadtmitte bringen können, bevor wir mit dem Jüngsten ins Gartengeschäft fahren... Die Freundin zählt uns und findet, dass wir ja nicht alle ins Auto passen - und ist überrascht, dass Monsieur Picasso sieben Plätze hat. 

Im Gartengeschäft kauft der Jüngste sich Dahlien. Ich finde einige interessante Salatsamen. Draussen schneit es noch immer. Auf dem Weg nach Hause gibt es kurz auch Schneegestöber. Frühling sieht anders aus...

Zu Hause schreibe ich erstmal einen Beitrag in meinen estnischsprachigen Blog. Irgendwann koche ich - Hühnerfleisch mit Tomatensüsse und Reis, und Brotauflauf, das keiner essen will. Es muss auch geheizt werden, das mache ich dann nebenbei. 

Dann stricke ich eine Socke und lese in meinem aktuellen Krimi zu Ende, bis ich so um 21 Uhr merke, dass ich heute ja noch den Tag aufschreiben wollte. 

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