Am 5. Mai

Höchstwahrscheinlich fragt Frau Brüllen auch heute, was frau so den ganzen Tag eigentlich macht. Es ist zwar erst halb sechs in deutschsprachigen Ländern, aber ich bin müde... aus Gründen. 


Aufgewacht um 4.45. Ohne Grund, nur weil es mir in der letzten Zeit emotionell schlecht geht. Ich bleibe im Bett und bete. Vielleicht kann ich doch einschlafen? Nee, ich bleibe wach. 

Wecker piepst trotzdem erst um 6.40. Bad, Küche. Kinder wecken. In der Küche kurz ein bisschen aufräumen. Kinder noch zweimal wecken. Dann frühstücken wir. Ich esse zwei Toastbrote mit Erdbeermarmelade. 

Wir fahren in die Stadt. Die Grossen steigen fast in der Mitte bei der Ampel aus. 

Ich habe wenig zu tun. Papierkram. Dann mache ich mit einem Jungen einen IQ-Test. Er hat höchstwahrscheinlich Aufmerksamkeitsstörung und wächst gerade schneller, als ihm guttut... Die Testergebnisse sind nicht komplett schlimm, aber genug, sodass er wahrscheinlich ab Herbst in eine Sondergruppe gehören wird. Dann kommt ein kleines Mädchen, Sie hat eine kleine Sorge. Dann... haben wir einen Treffen. Sozialpädagogin, Sonderpädagogen, Schulleiterin (also nicht der Direktor, sondern die Dame, die alles macht...) und ich. Das machen wir jede Woche. 

Dann rufe ich noch die Mutter des getesteten Jungen an und erkläre ihr, die Situation. Sie weiss schon, dass ihr Sohn in der Schule Hilfe braucht und ist dankbar, dass wir auch in diese Richtung denken. 

Der Mann hat Feierabend, ich auch. Der Jüngste kommt auch mit uns, er hat Dinge angestellt und darf deswegen nicht allein in die Stadt. Die angestellten Dinge waren wirklich sehr schlimm, also wird er noch lange nur mit Eltern oder ausgewählten Freunden rumlaufen. 

Wir besuchen meinen Vater. Dann holen wir den Ältesten von der Schule ab. Wir gehen noch kurz einkaufen und dann fahren wir nach Hause. Der Mittlere wird heute Abend mit seiner Freundin auf eine und morgen Abend auf die andere Party gehen, aber er wird morgen früh beim Frühlingsmarkt helfen. Übernachten wird er übrigens bei einem Freund, obwohl er darüber nicht glücklich ist. Es ist aber zu früh und die beiden sind zu jung, um beieinander zu übernachten... und überhaupt (wir haben in den letzten Tagen schwierige Gespräche gehabt, er ist aber gar nicht trotzig*).

Zu Hause mache ich zuerst Feuer. Es sind frische 5 Grad draussen. Der Mann und der Älteste montieren etwas mit dem Abfluss in der Küche, der ist verstopft. Gerade, wenn ich das Essen fertig habe, sind sie auch fertig. Wir essen Rührei, Gurkensalat und Roggenbrot mit Bärlauchbutter. Einfach, aber lecker. 

Dann laden wir die Autos mit Flickenteppichen voll. Auch Schals und Mützen, die meine Mutter irgendwann strickte, kommen mit. Es soll auch morgen sehr kalt sein. 

Und dann... bin ich müde und schreibe diesen Eintrag hier. Ich werde noch stricken und lesen. Morgen piepst es wieder um halb sieben. Später gucke ich, ob Frau Brüllen die Frage aucht wirklich gestellt hat, dann verlinke ich meinen Eintrag zu den anderen. 


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*und jetzt gerade wollte ich dieses Wort im Online-Duden kontrollieren, es funktionierte aber nicht... Obwohl das riesige deutsch-estnische Wörterbuch - eine Autorin war übrigens meine Urgrosstante oder so - gerade neben mir im Regal steht...


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