5. September

 Frau Brüllen - gute Besserung! - fragt auch heute, was man alles so gemacht hat. 

Hier so:

um 6.40 Wecker. Bad, Kaffee. Kinder wecken. Nektarinen-Sahnekuchen zum Frühstück, weil ich gestern Abend gebacken hatte und noch genug da war. 

Dann sind wir um 7.30 alle aus dem Haus. Zuerst steigt der Älteste aus, dann Der Mann. Da wir direkt vor dem Haus der Freundin stehen (sie wohnt neben der Schule, wo Der Mann jetzt arbeitet), frage ich, ob sie mit uns kommt - nein, zu früh, sie will Bus fahren. Egal... Der Mittlere steigt aus. Ich und der Jüngste fahren durch die Stadt zu uns in die Schule. 

Ich habe nichts zu tun. Aber wirklich nichts - Papierkram ist erledigt, keiner will was von mir. Irgendwann bringe ich der ehemaligen Klassenlehrerin des Jüngsten Blumen, weil sie Geburtstag hat. Dort muss ich auch mit einem kleinen Jungen reden, der nicht mag. Das war's dann. 

Ich melde mich auf proz.com an, it Hoffnung auf Übersetzungsarbeit irgendwann. Dann schaue mir im Internet die Möglichkeiten an, wie man hierzulande eine kleine Firma anfangen könnte. 

Ich stöbere durch Facebook, was ist aus ehemaligen Schülern geworden...? Ein Junge, der noch nicht 16 ist, ist im Sommer Vater geworden. Es war eine schwierige Familie, er hat bei uns nicht den Abschluss gemacht, weil die Familie umgezogen ist. Jetzt sucht er Arbeit, um seine eigene kleine Familie zu ernähren. Also wirklich...

Um 15 Uhr ruft der Jüngste an, wir gehen erstmal einkaufen. Katzenfutter ist im Angebot. Milch und Würstchen für heute. Fertigessen für meinen Vater. Und Hefte für die Schule. Wir suchen vergeblich nach Lehrbuchpapier, dann entdecke ich es doch. Was für ein Glück. 

Der Mann ruft an, wir können ihn abholen. 

In 10 Minuten muss auch der Mittlere mit der Schule fertig sein, wir fahren dorthin. Er sagt aber, er wolle doch mit der Freundin kurz spazieren gehen... Tut mir leid, hätten wir das vor einer Stunde gewusst, wäre es kein Problem, aber jetzt sind wir hier nur wegen dir... Mit 17 Jahren und 3 Tagen könnte ein junger Mann ja etwas vorausdenken können?

Bei meinem Vater treffen wir auf den Ältesten, der dorthin geradelt hat. Papa geht es gut. Ich bringe ihm einige Äpfel aus dem Garten. Auf dem Nachhauseweg erzählt der Älteste über seinen Tag.

Es ist 17 Uhr, wenn wir zu Hause ankommen. Ich will in den Wald, der Mann und die Kinder kochen. Es gibt Pfifferlinge und Täublinge. Steinpilze lasse ich stehen, in unserer Familie mag sie keiner so. In meinem Kopf höre ich seit gestern immer dieses wunderschöne Lied. Es geht um Erwachsenwerden und bringt mich fast zu Tränen. Im Wald wage ich, es zu summen - Singen soll auch gegen Bären helfen. 

Der Mann ruft an, ich soll bitte nach Hause kommen, das Essen ist fertig. 

Um 18.30 essen wir. Danach bringe ich ein weiters Kilo Tomaten ein. 

Der Jüngste erzählt mir über seinen Tag, während ich ein Teppich fertig mache. (irgendwann werde ich auch welche fotografieren) 

Dann falte ich Papier um die Lehrbücher von dem Ältesten und des Jüngsten. Der Älteste sagt, es sei wahrscheinlich das letzte Mal bei ihm, er macht ja im Frühling Abitur. Seufz. 

Ich drehe eine Runde durch Kinderzimmern, um nachzufragen, ob jemand Hefte braucht. Der Mittlere soll für Englischstunde eine Präsentation über seinen Sommer machen - ob ich Fotos habe, die er nicht hat...? Er wühlt durch meine Handy (ich habe übrigens keine Fotos, die meine Kinder oder die Freundin nicht sehen sollten) und wählt drei Bilder aus - sein Bogen, Kletterpark und Baustelle - und schmuzelt bei einigen. Weitere Bilder hat er schon. Dann bin ich schon weg... aber da ist noch eine Frage... Zurück bei ihm sehe ich ein hübsches Mädchen mit langen kastanienbraunen Locken auf dem Bildschirm, also sind die Tauben auch heute Abend wenigstens virtuell zusammen. Es ist noch immer schrecklich schön und schrecklich schrecklich.

Ich koche noch ein Bubert, das ist grundsätzlich Griessbrei mit Eierschaum, unsere Grossen lieben diese Süssspeise über alles. 

Es ist jetzt 22.01. Ich gehe duschen und ins Bett. Müüüüde. 

Gute Nacht!


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