Am 5. Oktober

Auch heute fragt Frau Brüllen danach, was man (frau) eigentlich den ganzen Tag macht. Diese Idee ist eigentlich genial, tägliches Tagebushbloggen ist wahrscheinlich vielen zu viel, aber einmal im Monat macht es Spass. Dankeschön.


Ich bin vor dem Wecker wach. Passiert mir in der letzten Zeit oft. Bis 6.50 bleibe ich doch liegen. 

Dann koche ich Kaffee und mache für die älteren Herren Rührei. Der Jüngste mag morgens nichts Herzhaftes, so wie ich. Karlheinz der Staubroboter putzt in der Küche. Gestern haben wir den Zimtschneckentag gefeiert, der Mittlere nimmt die letzten zwei mit, eine für sich und eine für die Freundin (die gern auch was abhaben wollte).

Der Mann fährt mit dem Jüngsten und dem Mittleren weg, der Älteste steht auf. Er isst und weil er noch Zeit hat, räumt er die Spülmaschine aus. Dann geht er auch, der Bus in die Stadt hält bei uns um 8.13. 

Ich lese Internet durch und schreibe für mein estnischsprachiges Blog einen Eintrag für morgen - die Turteltauben werden nämlich ihren ersten Jahrestag haben. Und ich gehe die Jobanzeigen durch - heute nichts gefunden. Gestern hatte ich übrigens ein Interview, war lustig, denn es ist mir komplett egal, ob ich diese Stelle kriege oder nicht. 

Ich bringe Müll raus, leere den Magen von Karlheinz, giesse die Blumen und hänge die Wäsche zum Trocknen auf. Nicht raus, denn Wettervorhersage sagt Regen... und heute kommt es ausnahmsweise pünktlich. Und ich sortiere die Socken. Und ich gehe nochmal raus und pflücke Herbsthimbeeren. Davon haben wir dises Jahr ziemlich viele. 

Dann ziehe ich mir noch eine Jacke an und gehe weben. Draussen sind frische 9 Grad und oben auf dem Dachboden ist es nicht viel besser. 

Ich webe und webe. Bis halb Zwei, dann bin ich mit diesem Teppich fertig und mein Magen knurrt. Ich koche mir etwas Zucchini mit Tomaten, dazu noch Brot. 

Ich mache Feuer im Ofen von Bad und im Ofen von dem Mittleren. Dann backe ich einen Schokostreuselkuchen mit Quarkcreme und Himbeeren. Jetzt gibt es genug Geschirr, Spülmaschine an. 

Während ich auf den Backofen warte, mache ich ein Teppich komplett fertig. Fotografiert wird es irgendwann... wenn mehr da sind. Der Mann ruft an, ob wir was vom Supermarkt brauchen?

Kuchen raus, Teppich fertig, was wollte ich noch... Tiefkühlfach muss abgetaut werden. Es mag nicht, ich mag nicht, ich gewinne. 

Der Mann kommt mit dem Ältesten und Jüngsten an. Wir trinken Kaffee und essen Kuchen. Danach gehe ich ins Gewächshaus. Die Tomaten habe ich schon am Montag geerntet, obwohl viele noch grün sind, werden sie in der Küche nachreifen... aber ich will jetzt die Pflanzen wegmachen. Es regnet in Strömen, da bleibt der Haufen von Tomatenpflanzen im Gewächshaus, aber wenigstens wachsen sie nicht mehr weiter. So grosse Tomatenwurzeln habe ich noch nie gesehen...

Der Jüngste bringt Blumen rein, schön sind sie - und er muss für morgen einen schönen Strauss machen, der Mittlere will der Freundin ja was mitbringen. 

Ich fange an zu kochen. Dann ruft der Mittlere an, Volkstanzkurs ist für heute beendet und er sitzt schon im Bus. Ich gehe ihn abholen - 10 km von hier! -, Der Mann kocht zu Ende. 

Der Mittlere erzählt über seinen Tag, während wir nach Hause fahren. Er ist mit dem Stadtrad gefallen und hat mittelschwere Kratzer... aber sonst ging es gut. Er konnte keine Zimtschnecke haben, denn sein bester Schulfreund hatte Hunger... und sagte: "Deine Mama backt aber immer so gut!" Dann muss ich wohl das nächste Mal mehr backen. 

Wir essen. Es gibt Kartoffelbrei, Hähnchenschenkelteile in Sahnesosse und Gurken-Tomatensalat (Tomaten von mir, Gurken von dem Jüngsten). Danach kommt der Jüngste nochmal mit mir ins Gewächshaus, denn die Plastikplane, die als Dach dient, sammelt Wasser auf sich und das muss noch weg, es ist aber stockdunkel und ich fürchte mich vor zufälligen Elchen. Es regnet noch immer in Strömen und kein Elch ist im Garten unterwegs. 

Und dann, ja dann schreibe ich diesen Eintrag. Der Mann guckt "Star Trek", die Kinder machen jeder irgendwas in ihren Zimmern, hoffentlich auch Hausaufgaben. Ich werde noch stricken. 

Schönen Abend Ihnen auch!


Comments

  1. Ach, den Zimtschneckentag am 4. Oktober gibt es auch in Estland? Ich kenne ihn aus Schweden! Mein persönlicher Zimtschneckentag ist der Jahr für Jahr der 6. Oktober - heute habe ich also gebacken, um morgen für die Kollegen welche mitzunehmen.
    Über die Estland-Eindrücke jeden Monat freue ich mich übrigens immer!

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  2. Lustig - unser Karlheinz heißt Erika. :-)

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