Was ich gestern gemacht habe

 Dass gestern der 5. des Monats war und dass Frau Brüllen nach dem Tagesablauf fragt, wusste ich gestern früh... und heute früh. Bitte entschuldigen Sie meine Verspätung. 

Also...

Früh am Morgen auf, Kinder wecken, Kaffee trinken, alles Morgentliche machen... Es sind -3'C draussen.

Um 8.54 schickt der Mittlere mir einen SMS, ob er heute doch den Ofenreparierer ins Stadthaus einlassen muss - übrigens übernachtete er wegen Logistik und Bequemlichkeit bei der Freundin -; ich und der Jüngste laufen gerade durch das riesige Krankenhaus, ich weiss einfach noch nicht. 

Bei der Kardiologin geht alles gut, der Jüngste muss halt seine Medikamente weiterhin nehmen und im August werden wir dann wieder erwartet. 

Dann ruft der Mittlere an, ich kann ihm sagen, dass ich es mit dem Ofenmann selbst erledigen kann. 

Der Jüngste geht in die Schule, ich fahre noch ganz schnell einkaufen für Alpha-Kurs heute Abend. 

Mit 2 Minuten Verspätung komme ich beim Stadthaus (mein Elternhaus, muss geleert, geputzt, renoviert und ausgemietet werden) an, der Ofenmann ist schon da. Ich zeige ihm alles, er zeigt mir, was kaputt ist und gemacht werden muss. Na gut. 

Dann fahre ich weg. Den Wagen lasse ich bei der Kirche und dann laufe ich 600 Meter bis zum Literaturmuseum - es ist unmöglich, in der Innenstadt von Tartu lange zu parken, aber im Kirchenhof darf ich. Es ist 11 Uhr. Die Sonne strahlt, es sind 4'C. 

Ich arbeite bis kurz vor 15, dann laufe ich zur Kirche zurück und knete einen Hefeteig für Zimtbrötchen.

Dann treffe ich den Mittleren bei seinem Trainingsort und gebe ihm seinen Bogen. In 30 Minuten muss ich Den Mann am demselben Ort abholen (traninert wird im Keller, Der Mann gibt Unterricht auf dem 3. Stock), dazwischen gehe ich auch für unsere Familie einkaufen. 

Der Mann kommt, wir fahren in die Stadtmitte. Ich gehe zum Rechtsanwalt, um Erbenzeugnis abzuholen, er fährt weiter zum Baumarkt. Dann treffen wir uns in der Bank, die praktisch gegenüber vom Rechtsanwaltsbüro liegt, denn ich muss die Unterlagen bringen, um das Geld meines Vaters zu erben (nicht so richtig viel, aber doch eine nette Summe).

Der Mann geht dann in den Busbahnhof, ich fahre zur Kirche*. Es gibt Dosenborschtsch - aber lecker - und Zimtbrötchen. Das Herd in der Kirchenküche ist eine wahre Katastrophe, ich bitte eine Frau aus der Gemeinderat (sie macht auch Alpha), dass es so schnell wie möglich ausgewechselt wird.

Dann hole ich den Mittleren ab. Wir sprechen über dies und das, auch Ernsthaftes. Er ist lieb. Dann frage ich ihn, ob er oder der Jüngste - dessen Zimmer bald renoviert wird - in diesem Frühling ein neues Bett kriegen sollte. Er ist erstmal ganz stumm und verspricht, nachzudenken. 

Kurz vor halb Acht sind wir zu Hause, der Mann hat Spiegeleier und Mais** gekocht. Alle Kinder erzählen mir fröhlich etwas. 

Na ja, und dann sass ich mit Buch und Handarbeit und vergass komplett, dass ich noch schreiben wollte. 

___________

*unsere Lieben aus Gummersbach sagen, es sei eigentlich eine Kapelle... aber auf Estnisch werden in der Kapelle Verstorbene bis zur Beerdigung aufbewahrt, also sage ich weiterhin Kirche. 

**Erstmal Zwiebeln in Öl andünsten, dann kommt Dosenmais dazu, ist lecker. 

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